Verwaltungsausschuss hebt tatsächlich Beschlüsse auf
Der Verwaltungsausschuss (VA) hat wie befürchtet, die Beschlüsse des Bau- und Umweltausschusses (BUA) zum neuen Quartier in Grußendorf tatsächlich wieder aufgehoben.
Im BUA waren noch mehrheitlich unsere Anträge angenommen wurden, dem Investor bei der Erschließung des neuen Quartiers an der "Steingartenstraße" zumindest ein paar grundlegende Grenzen zu setzen. So sollten die Anzahl der Parkplätze pro Wohneinheit auf 2 Stellplätze festgelegt und die Firsthöhe auf 8 Meter begrenzt werden. Mit der Entscheidung des VA hat der Investor wieder völlig freie Hand und sich so mit allen seinen Anforderungen gegenüber der Politik durchgesetzt. Ferner wurde auch noch bekannt, dass keine Wohnlage für "Betreutes Wohnen", sondern nur "Barrierefreies Wohnen" geplant ist. Also normale Wohnungen mit einer zeitgemäßen Standardausstattung.
Besonders hervorzuheben ist, dass einige Mitglieder des BUA auch Mitglieder des VA sind. Zwangsläufig ergibt sich aus der Beschlusslage, dass öffentlich und nichtöffentlich andere Positionen vertreten werden. Treibender für diesen "Sinneswandel" ist ganz klar der Gemeindebürgermeister, der schon im BUA die Gewinne "seiner" Investoren einbrechen sah.
Politikern, die bedenkenlos solche Entscheidungen zu Gunsten von Investoren treffen und aus der Entwicklung der letzten Baugebiete offensichtlich nichts dazugelernt haben, scheint die Entwicklung der Ortschaften völlig egal zu sein bzw. es scheint durchaus denkbar, dass diese bei der Erschließung kräftig mit verdienen. Zu welcher Gruppe die Politiker der SPD/CDU-Mehrheitsgruppe in der Gemeinde Sassenburg zählen, oder ob sogar beides zutreffend ist, dürfen Sie für sich selbst entscheiden.
Auch wenn die Kritik hart ist, zeigt diese das Dilemma einer Einheitsgemeinde Sassenburg auf. Die Entscheidungen werden im nichtöffentlich tagenden Verwaltungsausschuss getroffen! Die öffentlichen Beratungen in den (Fach-)Ausschüssen sind nicht mehr als ein öffentliches politisches, medienwirksames Schauspiel. Die äußerst anstregenden Sitzungen verkommen zum sinnlosen Zeitvertreib, auf den verzichtet werden kann. Der Verwaltungsausschuss kann im Bundesland Niedersachsen nur in Samtgemeinden abgeschafft werden.
Fotomontage: ©B.I.G.-Sassenburg auf Kartenmaterial von www.openstreetmap.de