Schließung der Wald-Kita und deutlich höhere Gebühren
Schlechte Nachrichten für Familien und Kinder in der Gemeinde Sassenburg! In der Sitzung des Familien-, Kultur- und Sportausschusses wurde mit den Stimmen aus den CDU- und SPD-Fraktionen beschlossen, den Betrieb der Wald-Kita in Stüde nach dann nur 2 Jahren zum 31. Juli 2024 einzustellen. Für den Betreiberverein "Wir sind Draußen" wird es eine Schocknachricht sein. Diese Entscheidung ist um so weniger nachzuvollziehen, da für die Wald-Kita im September 2022 noch ein weiterer Bauwagen für rund 40.000 Euro beschafft wurde.
Die Entscheidung wurde stumpf aufgrund der höheren Kosten getroffen. Selbstverständlich ist das besondere pädagogische Konzept einer Wald-Kita teurer als der Standard. Es bietet aber einzigartige Chancen für die Kinder, die halt nicht immer "Standard" wollen. Die Schließung der Wald-Kita ist vergleichbar mit der Debatte um die Schließung des Schulkinderkartens in Grußendorf. Die Gruppe in Stüde ist aktuell voll belegt, allerdings kommen nur 9 Kinder aus der Sassenburg - 6 weitere Kinder kommen aus der Nachbargemeinde Boldecker Land. Aufgrund der frostigen Temperaturen ist die Gruppe aktuell in der Notunterkunft im Bürgerhaus Stüde untergebracht.
Mehrbelastung bis zu 1.500 Euro möglich
Mit den Stimmen aus den AfD-, CDU- und SPD-Fraktionen wurden dann auch noch deutlich höhere Gebühren für die Kinderbetreuung in der Krippe und für den Hort beschlossen. Abweichend zum Vorschlag der Verwaltung wurde eine etwas geringere Erhöhung für die unteren Einkommensklassen festgelegt, aber die höchsten Einkommensklassen ohne Neuverteilung von bis/über 75.000 € auf bis/von 100.000 Euro angehoben, um noch höhere Mehreinnahmen zu erzielen. In der höchsten Einkommensklasse dürfte dann geschätzt eine Erhöhung von zu bis 1.500 Euro/Kind/Jahr für die Eltern fällig werden.
Da die Elternbeiträge in Summe nur einen Anteil von ca. 10 Prozent der Gesamtkosten der Kinderbetreuung erwirtschaften, muss gefragt werden, ob es gesellschaftspolitisch zur Förderung von Familien und Kindern besser wäre, auf die Elternbeiträge gänzlich zu verzichten. Siegfried Wehmeier (CDU) argumentierte, wer die Party bestellt, also die Eltern, muss auch bezahlen.
Unser Land gibt Milliarden für unnötige oder fragwürdige Dinge aus, aber zu wenig für Familien, Kinder und Bildung. Familien und Kinder haben in der Politik einfach keine Lobby - nicht im Bund - nicht im Land - nicht in der Kommune.
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