Dienstag, 30. Apr. 24
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Schlie­ßung der Wald-Kita und deut­lich höhere Gebühren

Schlechte Nach­rich­ten für Fami­lien und Kin­der in der Gemeinde Sas­sen­burg! In der Sit­zung des Fami­lien-, Kul­tur- und Sport­aus­schus­ses wurde mit den Stim­men aus den CDU- und SPD-Frak­tio­nen beschlos­sen, den Betrieb der Wald-Kita in Stüde nach dann nur 2 Jah­ren zum 31. Juli 2024 ein­zu­stel­len. Für den Betrei­ber­ver­ein "Wir sind Drau­ßen" wird es eine Schock­nach­richt sein. Diese Ent­schei­dung ist um so weni­ger nach­zu­voll­zie­hen, da für die Wald-Kita im Sep­tem­ber 2022 noch ein wei­te­rer Bau­wa­gen für rund 40.000 Euro beschafft wurde. 

Die Ent­schei­dung wurde stumpf auf­grund der höhe­ren Kos­ten getrof­fen. Selbst­ver­ständ­lich ist das beson­dere päd­ago­gi­sche Kon­zept einer Wald-Kita teu­rer als der Stan­dard. Es bie­tet aber ein­zig­ar­tige Chan­cen für die Kin­der, die halt nicht immer "Stan­dard" wol­len. Die Schlie­ßung der Wald-Kita ist ver­gleich­bar mit der Debatte um die Schlie­ßung des Schul­kin­der­kar­tens in Gru­ßen­dorf. Die Gruppe in Stüde ist aktu­ell voll belegt, aller­dings kom­men nur 9 Kin­der aus der Sas­sen­burg - 6 wei­tere Kin­der kom­men aus der Nach­bar­ge­meinde Bol­de­cker Land. Auf­grund der fros­ti­gen Tem­pe­ra­tu­ren ist die Gruppe aktu­ell in der Not­un­ter­kunft im Bür­ger­haus Stüde untergebracht. 

Mehr­be­las­tung bis zu 1.500 Euro möglich

Mit den Stim­men aus den AfD-, CDU- und SPD-Frak­tio­nen wur­den dann auch noch deut­lich höhere Gebüh­ren für die Kin­der­be­treu­ung in der Krippe und für den Hort beschlos­sen. Abwei­chend zum Vor­schlag der Ver­wal­tung wurde eine etwas gerin­gere Erhö­hung für die unte­ren Ein­kom­mens­klas­sen fest­ge­legt, aber die höchs­ten Ein­kom­mens­klas­sen ohne Neu­ver­tei­lung von bis/über 75.000 € auf bis/von 100.000 Euro ange­ho­ben, um noch höhere Mehr­ein­nah­men zu erzie­len. In der höchs­ten Ein­kom­mens­klasse dürfte dann geschätzt eine Erhö­hung von zu bis 1.500 Euro/Kind/Jahr für die Eltern fäl­lig werden. 

Da die Eltern­bei­träge in Summe nur einen Anteil von ca. 10 Pro­zent der Gesamt­kos­ten der Kin­der­be­treu­ung erwirt­schaf­ten, muss gefragt wer­den, ob es gesell­schafts­po­li­tisch zur För­de­rung von Fami­lien und Kin­dern bes­ser wäre, auf die Eltern­bei­träge gänz­lich zu ver­zich­ten. Sieg­fried Weh­meier (CDU) argu­men­tierte, wer die Party bestellt, also die Eltern, muss auch bezah­len.

Unser Land gibt Mil­li­ar­den für unnö­tige oder frag­wür­dige Dinge aus, aber zu wenig für Fami­lien, Kin­der und Bil­dung. Fami­lien und Kin­der haben in der Poli­tik ein­fach keine Lobby - nicht im Bund - nicht im Land - nicht in der Kommune. 

Bild­nach­weis © B.I.G.-Sassenburg

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