Freitag, 29. Mrz. 24
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Kuriose Sit­zung zum neuen Bau­ge­biet in Triangel

Die gemein­same Sit­zung des Tri­an­ge­ler Orts­ra­tes zusam­men mit dem Bau­aus­schuss ist mit einem kurio­sen Abstim­mungs­er­geb­nis been­det wor­den. Mit nur einer Ja-Stimme von Claus Schütze (SPD) und zwei Ent­hal­tun­gen hat der Orts­rat Tri­an­gel - der Bau­aus­schuss mit vier Ja-Stim­men, einer Ent­hal­tung und unse­rer Gegen­stimme - den Grund­satz­pla­nun­gen eines Pla­nungs­bü­ros zur Ent­wick­lung des Gebiets "Am Holz­platz" zugestimmt.

Nach den Vor­stel­lun­gen des Pla­nungs­bü­ros sol­len in dem Gebiet haupt­säch­lich Gebäude zur Unter­brin­gung für Senio­ren ent­ste­hen. So soll eine sta­tio­näre Ein­rich­tung mit 80 Ein­zel­zim­mern für an Demenz erkrankte Per­so­nen geschaf­fen wer­den. Dar­über­hin­aus sol­len zwei Wohn­blö­cke mit 12-15 Woh­nun­gen als "Ser­vice-Wohn-Anlage" und jeweils vier Dop­pel­haus­hälf­ten und Ein­zel­häu­ser entstehen. 

Auf einer wei­te­ren Flä­che sol­len die neue Kin­der­ta­ges­stätte, ein Ärz­te­haus und eine Apo­theke entstehen. 

Lau­fen Pla­nun­gen in die fal­sche Richtung? 

Wel­che Nut­zung in dem Gebiet beplant wer­den sollte, hat zu gro­ßen Dis­kus­sio­nen und zu dem kurio­sen Abstim­mungs­er­geb­nis geführt. Selbst der Tri­an­ge­ler-SPD-Orts­rat ist sich nicht einig dar­über, was in dem gro­ßen Bau­ge­biet in der Tri­an­ge­ler Orts­mitte ent­ste­hen soll. Ins­be­son­dere der Stand­ort der neuen Kin­der­ta­ges­stätte scheint umstrit­ten zu sein. Der Beschluss wurde jetzt getrof­fen, obwohl in der letz­ten Sit­zung des Orts­ra­tes noch eine umfas­sende Bür­ger­be­tei­li­gung und Mit­wir­kung zuge­sagt wurde. 

Lau­fen die Pla­nun­gen bereits zu Beginn in eine fal­sche Rich­tung und völ­lig am Bedarf vorbei? 

Die Ansie­de­lung einer wei­te­ren sta­tio­nä­ren Ein­rich­tung war bis­her nie Gegen­stand poli­ti­scher Bera­tun­gen. Statt­des­sen war sowohl in den Sit­zun­gen des Orts­ra­tes wie auch des Bau­aus­schus­ses ein gro­ßer Bedarf für bar­rie­re­freie und bezahl­bare Miet­woh­nun­gen mit einer Wohn­flä­che zwi­schen 60 und 75 m² für Jung und Alt wahr­nehm­bar. Inbe­son­dere besteht ein grö­ße­rer Woh­nungs­be­darf für ältere Mit­bür­ger, wel­che mit zuneh­men­den Alter Haus und Gar­ten nicht mehr ver­sor­gen können.

Ärz­te­haus wie­der in der Diskussion

Erneut ist die Dis­kus­sion um den Bau eines Ärz­te­hau­ses im neuen Bau­ge­biet ent­brannt. Wie­der wer­den aus der Poli­tik und ins­be­son­dere von der Fach­be­reichs­lei­tung der Bevöl­ke­rung fal­sche Hoff­nun­gen gemacht.

Man muss es noch ein­mal ganz deut­lich sagen: In der Gemeinde Sas­sen­burg wird es lang­fris­tig kein Ärz­te­haus mit zusätz­li­chen Ärz­ten, inbe­son­dere Fach­ärz­ten, geben. Das bis­her ver­suchte Zweit-Pra­xis-Modell, ist eben­falls hoff­nungs­los gescheitert. 

Poli­tik gibt Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten ab

Erneut ver­zich­tet die Poli­tik dar­auf, mit kla­ren selbst defi­nier­ten Vor­ga­ben in die Pla­nun­gen ein­zu­stei­gen. Die Mit­glie­der der SPD/CDU-Mehr­heits­gruppe geben beden­ken­los ihre Ver­ant­wor­tung und Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten ab. Trotz erheb­li­cher Ver­säum­nisse bei der Erschlie­ßung der letz­ten Bau­ge­biete will man nicht dazu ler­nen. Ideen­los wird Anfor­de­run­gen eines Pla­nungs­bü­ros oder Inves­tors gefolgt.

Statt­des­sen hät­ten wir uns einen Archi­tek­ten­wett­be­werb gewünscht, in dem meh­rere Planungsbüros/Architekten ihre Inter­pre­ta­tion auf Basis poli­ti­scher Vor­ga­ben zur Ent­wick­lung des Quar­tiers präsentieren. 

Pla­nungs­büro geht in Vorleistung

Das Pla­nungs­büro hat mit der Erstel­lung des Ent­wurfs äußerst unge­wöh­lich eine erheb­li­che Vor­leis­tung erbracht, die eigent­lich nicht unver­gü­tet blei­ben kann. Da zu dem Ent­wurf sogar schon ein Modell erzeugt wurde, wird unsere Ein­schät­zung gestützt, dass hin­ter den Pla­nun­gen bereits ein Inves­tor steht. 

Da die Gemein­de­ver­wal­tung eben­falls für den Ent­wurf Posi­tion bezieht, es bereits ein inte­res Abstim­mungs-/Vor­stel­lungs­ge­späch gab, an dem auch der Gemein­de­bür­ger­meis­ter teil­ge­nom­men hat, sind bereits "Deals" durch­aus denk­bar. Es wird sogar völ­lig unnö­tig sei­tens der Ver­wal­tung Druck auf die Poli­tik aus­ge­übt, schnellst­mög­lich eine Ent­schei­dung durch­zu­win­ken. Ist die poli­ti­sche Debatte nur eine Show?

Bild­nachhweis: ©B.I.G.-Sassenburg

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