Schulerweiterung auf Schul- oder Kita-Gelände
Eine deutliche Mehrheit aus den CDU- und SPD-Fraktionen hat in der Sitzung des Gemeinderates am 21. November 2024 beschlossen, den Erweiterungsbau der Grundschule Westerbeck auf dem Schul- oder Kita-Gelände zu realisieren. Ein Beschluss bei dem es nur Verlierer gibt! Die gesamte Thematik zur Grundschule in Westerbeck war für die anderen Parteien so sehr von Interesse, dass dies ohne jeglichen Redebeitrag weggeschwiegen wurde.
Der Redebeitrag von unserem Fraktionsvorsitzendem Andreas Kautzsch:
Viele Jahre waren Zeit, um nach einer guten und durchdachten Lösung zur Erweiterung der Westerbecker Grundschule zu suchen.
Seit mehr als 10 Jahren sind die gravierenden Mängel am Schulgebäude bekannt. Seit genau so vielen Jahren hat die Verwaltung den politischen Auftrag, den Umfang der erforderlichen Sanierung, insbesondere den finanziellen Umfang der Sanierung, zu bewerten. Seit vielen Jahren müssen Lehrkräfte und Schüler unter den baulichen Mängeln leiden, die auch den Schulbetrieb einschränken.
Seit mindestens 5 Jahren steht das Thema Schulerweiterung im Raum. Seit vielen Jahren haben wir immer wieder auf den engen Zeitplan verwiesen. Um bis zum Schuljahresbeginn 2026/2027 fertig sein zu können, müssten die Bagger längst rollen.
Seit 3 Jahren haben Sie Herr Koslowski das Thema in Ihrer Verantwortung. Seit Beginn Ihrer Amtszeit wurde es Jahr für Jahr verschoben! Jetzt soll es "Hals über Kopf" und vor allem undurchdacht losgehen. Sie wollten einen Architektenwettbewerb starten, ohne die Politik zum Standort einzubinden. In keinem Protokoll der Arbeitsgruppe Schulerweiterung wird über den Standort gesprochen oder dieser festgelegt. Bis heute gibt es keinen politischen Beschluss zum Standort dieser Erweiterung.
Schaut man sich das Raumkonzept von Neubauten wie beispielsweise der Förderschule in Meinersen oder auch den Siegerentwurf zum Neubau der Hauptschule in Gifhorn an, so zeichnen sich diese vor allem durch Großzügigkeit und viel Platz aus. Platz für individuelle Bildung. Platz, der seit vielen Jahren in allen unseren Grundschulen fehlt. Es wurden Räume als Unterrichtsräume genutzt, die dieses Wort nicht verdienen.
Verlierer könnten die Schüler der Ganztagsschule werden. Insbesondere eine Ganztagsschule braucht Platz. Nicht nur Platz für eine Küche und Mensa, sondern auch Platz für ein vielfältiges Außengelände für die Nachmittagsbetreuung. Platz für einen Seilgarten, Parcours, Skateparcours, Fußballplatz etc. Diese Chance werden Sie aufgrund der Vorberatungen mit dem heutigen Beschluss vertun. Alternativen gibt es! Grundstückseigentümer der Nachbargrundstücke sind verkaufswillig. Sie lehnen diese kategorisch ab!
Verlierer könnten die Kinder der Kindertagesstätte in Westerbeck werden, deren Außengelände sich verkleinern wird. Durch den Erweiterungsbau müsste beispielsweise der Bolzplatz weichen.
Verlierer könnte auch wieder die Ortschaft Westerbeck sein, deren Ortsbild weiter verschandelt werden könnte. Obwohl die vorhandenen Gebäude der Kita und Grundschule eingeschossig sind, ist eine Zweigeschossigkeit für den Erweiterungsbau aufgrund der Platzverhältnisse nicht auszuschließen. Der Bebauungsplan gibt diese Möglichkeit zumindest her. Ein zweigeschossiger Erweiterungsbau würde eher wie ein Fremdkörper wirken und sich nicht in das Ortsbild einfügen.
Gültig ist das gesprochenen Wort in der Sitzung
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