Straßenausbau: Deutlich höhere Kosten für Anlieger
Die Anliegerversammlung zum Straßenausbau des Grußendorfer "Wiesenwegs" offenbarte eine böse Überraschung für die Anlieger. Deren Beteiligung wird nach aktuellen Schätzungen sogar über 7 Euro je Quadratmeter anrechenbarer Grundstücksfläche liegen. Noch in der vorab verteilten Verwaltungsvorlage ging die Verwaltung von einer Anliegerbeteiligung von 5 €/m² aus. In konkreten Zahlen werden die Anlieger zwischen rund 4.400 Euro und üppigen 29.000 Euro zur Kasse gebeten, da die Gesamtkosten auf über eine Million Euro angestiegen sind. Hintergrund für die extreme Kostensteigerung ist die seit längerem von der EZB praktizierte ultralockere Geldpolitik, die die scheinbar von der großen Politik gewollte Inflation antreibt.
Die Mitglieder unserer B.I.G.-Fraktion haben sich in der anschließenden gemeinsamen Sitzung des Grußendorfer Ortsrates und des Bauausschusses jeweils enthalten, weil:
- Teure und intransparente Ausbauplanung im Rahmen der Dorfentwicklung. Der Bauausschuss hat die Pläne jetzt erstmals beraten, und nicht vor der Antragstellung. Beispielsweise muss der "Wiesenweg" abweichend von der bisherigen Praxis mit einer nicht üblichen Mischbauweise, teilweise Asphalt / teilweise Pflasterflächen, der Fahrbahnflächen ausgebaut werden. Die Design-LED-Beleuchtung ist zwei bis drei Mal teurer als die Standardbeleuchtung. Eigentlich kann sich unsere Gemeinde den Eigenanteil von fast 300.000 Euro aufgrund leerer Kassen nicht leisten. Nicht für "schöner Wohnen"! Nicht für eine für die Infrastruktur völlig unbedeutende Straße!
- Fehlende Kostentransparenz seit Beginn des Projekts. Beispielsweise haben SPD-Genossen, angeführt von Ex-Gemeindebürgermeister Arms, durch Medienberichte, zuletzt am 07. Mai 2021 in der Gifhorner Rundschau, die Anlieger mit Kostenprognosen Zitat: „Um die zwei Euro je Quadratmeter“ bewusst in eine Falle gelockt.
Mehrheitlich wurde jedoch vom Ortsrat und Bauausschuss die Ausbauplanung angenommen, sodass die Ausschreibung demnächst gestartet werden kann. Eine Entscheidung über das Geld der Anlieger! Mit dem Beginn der Bauarbeiten ist zum Ende des Jahres bzw. spätestens im Frühjahr 2023 zu rechnen. Die gesamte Maßnahme muss bis zum 31. Oktober 2023 abgerechnet werden, um nicht die Förderung aus der Dorfentwicklung in Höhe von 500.000 Euro zu verlieren.
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