Weichgespülter Kompromiss zum Wolf
Die Gemeinde Sassenburg ist im Landkreis Gifhorn, der wiederum im Land Niedersachen die Statistik anführt, eine der am stärksten betroffenen Gemeinden durch Wolfsrisse. Über 30 Risse mit unzähligen getöteten und verletzten Tieren gab es in den letzten zwei Jahren.
Statt endlich eine wirkungsvolle Regulierung des Wolfbestandes einzufordern, hat der Kreistag des Landkreises Gifhorn in seiner letzten Sitzung einen weichgespülten fraktionsübergreifenden Kompromiss angenommen, der auf mehr Herdenschutz und eine Rücknahme der Verordnung, Abschüsse von Problemtieren öffentlich anzukündigen, setzt. Tierschützer störten Jäger beim Abschuss in der Vergangenheit aufgrund der genauen Ortsangabe in den Ankündigungen.
Damit sich alle großen Fraktionen/Gruppen des Kreistages hinter dem Kompromiss versammeln konnten, wurde schon in der Ausschusssitzung ein minimaler gemeinsamer Nenner unter den völlig gegensätzlichen Positionen gesucht. Das Ergebnis bietet kaum noch einen wirkungsvollen Ansatz.
Weil sich in unserer Online-Umfrage (nicht repräsentativ) mit über 3.000 Teilnehmern überwältigende rund 81 Prozent dafür ausgesprochen haben, den Bestand des Wolfes zu regulieren, ergab sich daraus ein klarer politischer Auftrag der Bürger:innen des Landkreises Gifhorn, diesem Kompromiss nicht zuzustimmen.
Land verdoppelt Mittel für Herdenschutz und Entschädigungszahlungen
Das Land Niedersachen hat die Mittel für den wichtigen Schutz der Weidetiere vor möglichen Wolfsrissen für dieses Jahr mehr als verdoppelt. Im laufenden Jahr stehen statt 3 Millionen Euro jetzt 6,7 Millionen Euro zur Verfügung. Damit können weitere Anträge von Tierhalterinnen und Tierhaltern für Herdenschutz und Prävention schnell bewilligt werden.
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