Kreistag: Werden die B188 Ortsdurchfahrten entlastet?
Der Kreistag des Landkreises Gifhorn war vor der Kommunalwahl noch einmal zu Gast im Sassenburger IGS-Schulzentrum. Das für unsere Gemeinde interessanteste Thema war der Ausbau der K114 "Tangente" um die stark durch Dauerstau und Schwerlastverkehr belasteten Ortsdurchfahrten der B188 in Dannenbüttel, Osloß und Weyhausen zu entlasten.
Zuerst jedoch eine andere wichtige Erkenntnis aus der Präsenzsitzung des Kreistages: Die Videoübertragung und besonders die Videoaufzeichnung fördert die Debattenkultur erheblich! Ohne das Festhalten der Redebeiträge fallen persönliche Anfeindungen scheinbar viel leichter. Insbesondere vor der anstehenden Kommunalwahl gaben die sich sonst über 4 Jahre so lieb habenden Mega-Koalitionäre noch einmal Alles um sich gegenseitig "ans Bein zu pinkeln".
Wird eine Verkehrsbeschleunigung erreicht?
Nach einem über einstündigen "harten" Schlagabtausch setzte sind dann eine von der CDU geführte Mehrheitsgruppe gemeinsam mit den Unabhängigen und der FDP und ihrem Änderungsantrag durch, das erarbeitete Gesamtkonzept der relativ frisch sanierten K114 schnellstmöglich umzusetzen.
Fraglich bleibt, ob mit dem 11 Millionen Euro teuren Maßnahmenpaket tatsächlich eine Verkehrsbeschleunigung und damit auch die Attraktivität der Strecke Richtung Wolfsburg erreicht wird um unsere Ortsdurchfahrt der B188 zu entlasten.
Die drei Sassenburger Kreistagsabgeordneten Heider (SPD), Hermann(CDU) und Viering (AfD) haben zumindest diesen Zusammenhang nicht erkannt und waren wie immer auch in dieser Sitzung ziemlich sprachlos. So werden Sassenburger Interessen definitiv nicht im Kreistag vertreten. Da Hermann und Viering erneut für den Kreistag kandidieren, sind Ihre Stimmen an die CDU und AfD vollkommen nutzlos. Einfach auch für den Kreistag die Stimmen für Ihre Interessen wählen ! 😉
Verkehrsdaten stammen aus Februar 2021
Am durchschlagenden Erfolg der Maßnahmen lässt auch schon zweifeln, dass ein Teil der Verkehrsdaten, auf dem das Konzept beruht, aus dem Februar 2021 stammen. Also aus dem Lockdown Anfang des Jahres mit deutlich verringertem Verkehrsaufkommen.
Durch eine zusätzliche Ampelanlage und grundsätzlicher Priorisierung des ÖPNV und des Radverkehrs zusammen mit der Errichtung von zwei Kreisverkehrsplätzen dürfte der Individualverkehr eher kräftig ausgebremst statt beschleunigt werden. Die Hoffnung bleibt, zumindest die Unfallzahlen zu reduzieren.
Die Gifhorner Maßnahmen verpuffen gänzlich, wenn nicht auf der gesamten Strecke zwischen "Dragen-Kreuzung" und A39, als auch ab dem Wolfsburger Gebiet Ilkerbruch, eine Beschleunigung erfolgt. "Schneller von Gifhorn in den Wolfsburger Stau" kann das Dilemma nicht treffender beschreiben.
Welche Maßnahmen sind geplant:
- 2021 Erneuerung der Ampelanlage K 114 / K 118 (Moorstraßenkreuzung) mit Bevorrechtigung für ÖPNV und Radverkehr
- 2021 oder 2022 Erneuerung der Ampelanlage K 114 / K 117 (Tankumseekreuzung) mit Bevorrechtigung für ÖPNV und Radverkehr
- Erneuerung und Verbreiterung des Radweges vom Dannenbütteler Weg bis nach Calberlah
- Herstellung eines Kreisverkehrsplatzes am Dannenbütteler Weg
- Neue und zusätzliche Ampelanlage am Knotenpunkt am II. Koppelweg
- Baugebiet III. Koppelweg / Anbindung des Radverkehrs entlang des Calberlaher Damms
- Herstellung eines Kreisverkehrsplatzes an der Wolfsburger Straße
- Herstellung einer Ausfahrt aus dem Gewerbegebiet Isenbüttel auf die K 114 sowie Verlängerung / 3. Fahrspur bis Elbe-Seitenkanal mit Umbau Tankumseekreuzung
- Neubau Bushaltestellen an der Tankumseekreuzung

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