Wir sind der Spielball der Straßenbaubehörde
Ich muss mal wieder den Mund aufmachen! Schon wieder ist es passiert, dass ich als Kommunalpolitiker ohnmächtig vor eine Entscheidung der Straßenbaubehörde im fernen Wolfenbüttel gestellt werde. Ohne Beteiligung! Ohne Mitsprache! Ohne das einbringen von eigenen Ideen! Dabei sind wir es doch, die sich vor Ort am Besten auskennen und nicht nur aus Momentaufnahmen Sachverhalte einschätzen können.
Das der Fuß- und Radweg zwischen Westerbeck und der B188 zumindest in einem Teilstück sanierungsbedürftig ist, sollte jedem bewusst sein, der ihn regelmäßig nutzt. So war die Ankündigung der Sanierung im letzten Jahr zwar überraschend, aber durchaus zu begrüßen. Auch vor vollendete Tatsachen wurden wir in der Sassenburg gestellt, dass im Bereich der Einmündung L289/B188 nahe des IGS Schulzentrums eine Ampelanlage erreichtet werden soll. Auch ohne Beteiligung! Auch ohne Mitsprache! Viel schlimmer noch, denn sogar eine einstimmige Resolution des Gemeinderates gegen eine Ampelanlage und pro Kreisel wurde ignoriert.
Das aus 2 Wochen Sanierung für den Fuß- und Radweg jetzt 5 Wochen werden, weil jetzt auch noch ein Kabel für die Ampelanlage verlegt werden soll, und das für beides auch noch eine Teilsperrung der L289 ab Montag, den 24. März 2025 erforderlich wird, erfahre ich 6 Kalendertage und 3 Arbeitstage vor der Umsetzung überraschend in einer Bürger-Info. Auch unsere Gemeindeverwaltung um Bürgermeister Koslowski soll erst am Vortag der Bürger-Info von der Planung und vom Zeitraum der Umsetzung erfahren haben. Der Entwurf der erforderlichen verkehrsbehördlichen Anordnung für die halbseitige Sperrung durch das Verkehrsamt des Landkreises Gifhorn soll erst am Tag der Bürger-Info -nachmittags- eingegangen sein.
Warum lassen wir so mit uns umgehen? Warum fordern wir nicht unser Recht auf Beteiligung ein? Warum kämpfen wir nicht für eine Berücksichtigung unserer Ideen und Vorschläge und fordern eine ernsthafte Prüfung von Alternativen? Es betrifft doch unser Lebensfeld, unsere Ortschaften und unsere Gemeinde. Bürgermeister Koslowski ist offenbar nicht der Richtige dafür, um diesen Anspruch gegenüber den Behörden zu vermitteln.
Wieder hat die kurzfristige Sperrung große Auswirkungen auf die Verkehrsströme in Dannenbüttel und Westerbeck, die sich gerade so eingespielt haben. Um die Folgen dieser Entscheidung scheint niemand ernsthaft zu kümmern. Oder die Folgen werden bewusst ignoriert und billigend in Kauf genommen. Ist man doch im fernen Wolfenbüttel weit genug entfernt. Statt der Straßenbaubehörde sind wir es vor Ort, die sich der berechtigten Kritik der Bürger stellen müssen. Nicht nur das! Wir bekommen auch immer wieder den Frust der Anlieger und Verkehrsteilnehmer ab, die mit diesen Entscheidungen nicht einverstanden sind.
Andreas Kautzsch
Bildnachweis © B.I.G.-Sassenburg