700.000 Euro für Container an der Herman-Löns-Schule?
Jetzt tritt genau das ein, vor dem wir seit Jahren gewarnt haben! Können Sie sich noch an unser Prio. 1 Hauptthema aus dem Wahlkampf zur Kommunalwahl im Jahr 2021erinnern? Wir wollten die seit langem bekannten Handlungsfelder, welche von SPD und CDU bis heute beharrlich ignoriert werden, anpacken. Dazu zählt insbesondere die lange verschlafene Erweiterung der Kitas und der drei Grundschulen. Was ist bis heute, als also zwei Jahre später, passiert? Nicht viel, um nicht gar nichts zu sagen!

Jetzt schlägt die Verwaltung u. a. vor, für geschätzte 700.000 Euro eine Containeranlage als Provisorium zur Erweiterung der Hermann-Löns-Schule in Grußendorf ab dem Schuljahr 2024/2025 zu installieren. Ab dem Beginn des Schuljahres 2024/2025 sind nach lange bekannten Hochrechnungen dann 8 Klassen, also eine komplette Zweizügigkeit, erreicht. Die Anlage soll zwei Unterrichtsräume, eine Garderobe und ein WC bieten und auf dem Schulparkplatz errichtet werden.
Wieder müssen jetzt wohl zwangsläufig 700.000 € ausgegeben werden, die die Gemeinde nicht hat und die später bei der baulichen Erweiterung der Schulen fehlen. Die unzähligen teuren Provisorien, die Conatineranlage und die vielen kleinen Anbauten, die den Bedarf nie wirklich langfristig abgedeckt haben, sind auch ein Grund für die finanzielle Schieflage der Gemeinde.
Alternativ könnte auch der Betrieb des Schulkindergartens eingestellt werden. Der Schulkindergarten ist aber für Kinder, die zwar schon schulpflichtig sind, aber noch nicht die Reife, zum Beispiel durch fehlende Sprachkenntnisse, für einen Schulbesuch haben sehr wichtig und ein nicht verzichtbares Mittel zur Integration. Mit der Nutzung dieses Raumes als allgemeiner Unterrichtsraum könnte zudem die Nutzung durch den Hort entfallen. Aufgrund von Kapazitätsengpässen ist bereits die Hortbetreuung für die Kinder der 4. Klassen in Grußendorf eingestellt worden. Fällt der Raum auch noch weg, müsste das bereits reduzierte Angebot weiter eingeschränkt werden.
Wir fordern nach wie vor eine Priorisierung der Bauvorhaben, bei der das Rathaus komplett aus der Liste fällt. Die Entscheidung trifft der Gemeinderat in seiner Sitzung am 28. September 2023.
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