Freiflächen-PV-Anlagen im ersten Schritt durchgewunken
Alle Interessen gerecht gegeneinander und untereinander abgewogen? Nein, das hat der Rat der Gemeinde Sassenburg bei der Freigabe des Flächennutzungsplanes (F-Plan) als erstem Verfahrensschritt zur Errichtung von Freiflächen-PV-Anlagen nicht getan. Wie leider schon fast bei öffentlichen Beteiligungsfahren üblich, egal ob Bernsteinsee etc., werden die teils berechtigten Stellungnahmen ignoriert, egal von wem die Stellungnahme kommt.
Im Fall der Freiflächen-PV-Anlagen von Umweltverbänden, die dann im Bau- und Umweltausschuss als Lobbyisten-Vereinigung durch Mitglieder der Grünen und SPD bezeichnet werden und deren Kompetenz angezweifelt wird. Stattdessen vertraut man einer Studie des Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) e.V, dem Interessenverband der Energiehändler und -lieferanten. Auf welche Organisation trifft wohl die Bezeichnung Lobbyisten besser zu?
Dabei wäre es einen tragbaren Kompromiss, der mehr Interessen als nur die von den Grundstückeigentümern / Investoren berücksichtigt, zu finden, gar nicht so schwer. Wenn man denn wollte. Aber CDU, Grüne und SPD als Mehrgruppe wollen keine Kompromisse finden. Nicht für unsere Bürger, unsere Gemeinde und unsere Umwelt, sprich unser Zuhause.
Unser Änderungsantrag war so ein Ansatz mehr Interessen durchzusetzen. In den Beratungen war aber leider wieder zu erkennen, dass man sich offenbar nicht einmal die Mühe gemacht hatte, diesen Antrag durchzulesen. Beispielsweise wetterte Christian Degenhardt (SPD) gegen diesen Antrag, um eine Fläche eines guten Bekannten durchzusetzen, obwohl diese Fläche gar nicht Bestandteil unseres Änderungsantrages war. Klassisches Eigentor!
Keine andere Gemeinde im Landkreis Gifhorn hat so wie die Gemeinde Sassenburg die Grundstücke nur auf Zuruf der Grundstückeigentümer / Investoren ausgewiesen. Beispielsweise das Kriterium Bodenrichtwert, der etwas über die Bodenqualität aussagt, wurde in der Sassenburg frühzeitig aus der Bewertung herausgenommen.
Wirtschaftliche Interessen stehen gegen ein durchdachtes Handeln!
Die Flächen:

- Fläche A (12,38 ha) - befindet sich östlich von Neudorf-Platendorf und nördlich des Gewerbegebietes „Rohrwiesen II“
- Fläche B (15,27 ha) - liegt nordwestlich des Westerbecker Schulzentrums und nördlich der K 93
- Fläche C (31,9 ha) - ist südöstlich von Grußendorf angesiedelt und befindet sich direkt an der Grenze zu der Gemeinde Barwedel
- Fläche D (10,69 ha) und Fläche E (14,18 ha) befinden sich nordöstlich der Ortschaft Dannenbüttel
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