Ortsrat von Gemeinderat zum B-Plan überstimmt
Die einstimmige Entscheidung des Westerbecker Ortsrates, indem alle Fraktionen des Gemeinderates vertreten sind, entsprechend unserem Antrag einen Bebauungsplan (B-Plan) für das "Alte Dorf" aufzustellen, wurde vom Gemeinderat, sowie auch schon zuvor, vom Verwaltungsausschuss überstimmt und zunächst an den Bauausschuss verwiesen. Dadurch verzögert sich das Verfahren völlig unnötig um mindest drei Monate, obwohl die Ortschaft diesen B-Plan und die dazugehörende Veränderungsperre dringend sofort braucht.
Die Entscheidung des Rates wird noch unverständlicher, weil beispielsweise der B-Plan für den Neubau des Rathauses ohne jegliche Beteiligung von Ortsrat und Bauausschuss aufgestellt wurde. Ferner sind in einer Ratssitzung automatisch auch alle Mitglieder des Bauausschusses anwesend. Diese hätten sich auch in der Sitzung des Rates zu Wort melden können, was aber innerhalb der SPD/CDU-Mehrheitsgruppe wohl nicht zugelassen wird.
Zu Wort melden müssen hätten sich auch die Westerbecker Ortsratsmitglieder aus der SPD/CDU-Mehrheitsgruppe. Insbesondere wäre es die Aufgabe der Ortsbürgermeisterin Annette Merz (CDU) und ihres Stellvertreters Rainer Knop (SPD) gewesen, für die Interessen der Ortschaft Westerbeck zu kämpfen. Merz fehlte zu Beginn der Sitzung und Knop schwieg wie immer, wenn es darauf ankommt, Westerbecker Interessen zu vertreten.
Jetzt wird auch deutlich, warum Knop sich bereits während der Sitzung des Ortsrates Ende Mai so schwer tat, der Aufstellung des B-Planes zuzustimmen. Die von ihm im Ortsrat vorgetragene Argumentation wurde ihm mutmaßlich von "seinem Gemeindebürgermeister" und "seiner SPD-Fraktion" vorgegeben, die im Rat und VA gleich argumentierten. Knop hat daher erneut den Ortsrat nur für eine Show genutzt, um der Öffentlichkeit und der Presse etwas vorzuspielen. Stattdessen arbeitet Knop längst im Hintergrund gegen die Entscheidung des Ortsrates. Die SPD-Fraktion, deren stellv. Vorsitzender Knop ebenfalls ist, hat schon über die Fraktionsvorsitzende Beate Morgenstern-Ostlender signalisiert, den Antrag grundsätzlich abzulehnen. Inbesondere der SPD geht es nicht um eine Sachpolitik, sondern um veraltete Prinzipien, die noch aus Zeiten stammen, in denen der Gemeinderat nur aus zwei Parteien bestand.
Ortsräte sind entbehrlich
Die zuvor beschriebene Vorgehensweise zeigt deutlich das Dilemma einer Einheitsgemeinde aus sechs Ortschaften auf. Den Ortschaften ist es selbst bei über alle Fraktionen hinweg getroffenen Entscheidungen nicht möglich, diese gegen die anderen fünf Ortschaften durchzusetzen. Wäre die Gemeinde Sassenburg eine Samtgemeinde, hätte der Westerbecker Gemeinderat die Aufstellung des B-Planes in einer einzigen Sitzung allein beschließen können.
Ortsratsarbeit wie sie jetzt praktiziert wird, ist nichts mehr als verschwendete Zeit! Die Einsparung der Ortsräte, wie von uns betragt, wäre die richtige Konsequenz aus dieser Feststellung um das Drama zu beenden.
Auf Wunsch des Gemeinderates sollen zunächst alle Ortsträte über unseren Antrag beraten. Dadurch wird das Verfahren um mindestens ein halbes Jahr verzögert.
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