Ortsratssitzung auf dem Niveau der "Muppet Show"
Gut, dass keine Zuhörer an der Sitzung des Westerbecker Ortsrates teilgenommen haben. Ihnen blieb eine Show der beiden Protagonisten Waldemar Bartels (CDU) und Rainer Knop (SPD) erspart, die vergleichbar mit den beiden alten Herren der "Muppet Show" agierten. Statt eine sachliche und zielgerichtete Debatte zum Wohle und zur Weiterentwicklung der Ortschaft Westerbeck zu führen, spickten die beiden entsprechend den prominenten Vorbildern fast jeden Tagesordnungspunkt mit sarkastischen, unsachlichen und persönlich verletzenden Äußerungen und Meinungswechseln im Minutentakt.
Der erste Akt des Schauspiels war gleich zu Beginn die von uns beantragte Ergänzung des Protokolls der letzten Sitzung. Mehrere Tagesordnungspunkte wurden so massiv im Protokoll verändert, sodass eine völlig andere Beschlusslage dargestellt wird bzw. Beschlüsse ins Leere laufen. Beispielsweise soll die Aufstellung des Bebauungsplanes für das alte Dorf nicht mehr beschlossen worden sein. Sogar Berichte der Lokalpresse aus der Sitzung dokumentieren besser den tatsächlichen Sitzungsverlauf, als das nun genehmigte offizielle Protokoll.
Darüber hinaus wurden zwei Anfragen von Bürgern aus der Einwohnerfragestunde nachträglich gelöscht, weil die Anfragen scheinbar nicht in das politische Bild der SPD/CDU-Mehrheitsgruppe passten. Diese Vorgehensweise von Vertretern der großen (demokratischen) Parteien ist Ursache für die allgemeine Politikverdrossenheit, wenn selbst auf kommunaler Ebene die Bürger nicht erst genommen werden.
Obwohl man durch diese Vorgehensweise die Entbehrlichkeit von Ortsräten eindrucksvoll aufgezeigt hat, wurde mit allen vier Stimmen der SPD/CDU-Mehrheitsgruppe unser Antrag zum Entfall der Ortsräte abgelehnt. Alle Ortsratsmitglieder der Mehrheitsgruppe sehen trotz vierjährigem Stillstand in der Ortschaft eine Notwendigkeit für den Fortbestand der Ortsräte.
Besonders das Votum von Ortsbürgermeisterin Annette Merz (CDU) überrascht, denn sie hat die Geschäftsführung des Ortsrates weitestgehend an ihren Stellvertreter Rainer Knop (SPD) übertragen. Beide sind der Regel sprachlos, wenn es im Gemeinderat darauf ankommt, Westerbecker Interessen zu vertreten. Vielmehr wird im Hintergrund gegen die Beschlüsse des eigenen Ortsrates gearbeitet.
Keine Kostenübernahme
Mit 3 (Bartels, Knop, Merz) zu 2 (Kautzsch, Leschke) Stimmen hat der Ortsrat unseren Antrag abgelehnt, Küchen in den Feuerwehrgerätehäusern zur Standardausrüstung zu erklären. Durch diesen Beschluss muss die freiwillige Feuerwehr die neue Küche im Gerätehaus vermutlich zum größten Teil selbst finanzieren. Wir sehen in dem Beschluss auch eine mangelnde Wertschätzung der Feuerwehren und deren Leistung für die Allgemeinheit. Über einen Betrag von 3.900 € eine endlose politische Debatte zu führen ist respektlos.
Schlauchturm wird abgerissen
Der alte einsturzgefährdete Schlauchturm der Westerbecker Feuerwehr wird nicht erhalten und schnellstmöglich abgerissen. Rainer Knop (SPD) bestand zunächst auf einen Erhalt mit Wiederaufbau und "kultureller Nutzung", stimmte aber letztendlich auch für einen Abriss. Der Abriss ist die einzig bleibenden Alternative, denn die tragenden Elemente sind so stark verrottet, dass ein Wiederaufbau einem Neubau gleichen würde.
Gedenkschilder "600-Jahre Westerbeck" werden nicht erhalten
An den mittlerweile 30 Jahre alten Gedenkschildern "600-Jahre Westerbeck", welche an allen drei Ortseingängen stehen, nagt der Zahn der Zeit. Auf weitere Instandsetzungsarbeiten soll verzichtet werden. Vielmehr sollen nach unserem Antrag vom März 2018 und dem Triangeler Vorbild drei neue Infotafeln an den Ortseingängen aufgebaut werden.

Spielplatz wird aufgerüstet
Nach jahrelanger und zermürbender Diskussion wird endlich der Spielplatz an der "Neuferchauer Straße" im Westerbecker Baugebiet "Dannenbütteler Weg" aufgerüstet. So soll ein von uns schon vor länger geforderter Sonnenschutz, ein dreieckiges wetterfestes Sonnensegel, montiert werden. Ferner soll auch der Zaun erhöht werden, damit keine Bälle mehr auf der Straße oder auf Autos in der Nachbarschaft landen. Für die zuvor genannten und weitere kleinen Maßnahmen steht ein Gesamtbudget von 5.000 € zur Verfügung.
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