Statt Gesundheitspark jetzt Reha-Park?
Schon wieder gibt es neue Pläne zur Nachnutzung der "Bock´schen Villa" in Triangel. Der Projekt-Entwickler "Euro-Medical" aus Steinhorst hat im Auftrag des Grundstückseigentümers in der letzten Sitzung des Triangeler Ortsrates Pläne vorgestellt, die das 32.134 m² große Grundstück in einen Reha-Park umwandeln sollen. Für Irritationen sorgt bei Politik und Zuhörern ein Inserat in einem Internetportal, dass das Grundstück ebenfalls im Auftrag des aktuellen Eigentümers für knapp 2 Millionen Euro als Wohnimmobilie zum Verkauf anpreist.
2019 sollte auf dem Grundstück ein Baugebiet mit rund 30 Wohneinheiten entstehen. Ende 2019 wurden Pläne vorgestellt, auf dem Grundstück ein Gebäude mit "betreutem Wohnen" mit rund 100 Betten zu bauen. Zuletzt wurde im Juni 2021 das Konzept des Gesundheitparks vorgestellt, aber bereits im August 2021 zum Teil wieder verworfen.
Neues Konzept setzt auf zahlungskräftige Gäste
Das jetzt vorgestellte neue Konzept hinterlässt viele Fragen, auch beim Triangeler Ortsrat. Dieser hat daher einstimmig beschlossen, eine Entscheidung zurückzustellen. Zuerst soll unter Einbindung der Triangeler Bürger:innen über die Verwaltung ein Fragenkatalog zur Beantwortung an den Projektentwickler gesendet werden.
In dem Reha-Park sollen auf insgesamt 8750 m² Nutzfläche ein medizinisches Versorgungszentrum (MVZ, 2.500 m²), eine Art Appartment-Hotel mit 100-120 Betten (3.750 m²) und Reha-Einrichtungen (2.500 m²) entstehen. In dem Gesamtkonzept setzt man vor allem auf zahlungskräftige Kunden, unter anderem aus Asien. Zur Umsetzung wird ein Investor gesucht. Projektentwickler und Grundstückseigentümer wollen oder können das Projekt in einer Größenordnung von 15 bis 30 Millionen Euro nicht umsetzen.
Zweifel bleiben
Ob die angedachte Kundschaft allerdings in unsere Gemeinde gelockt werden kann, muss bezweifelt werden. Ein ähnliches und funktionierendes Konzept gibt es bisher nicht. Alle bisher vorgestellten Konzepte müssen als Schnellschüsse mit wenig Substanz und einer Geltungsdauer von nur wenigen Monaten eingestuft werden. Die hohen baurechtlichen Hürden für das Grundstück im Außenbereich ohne B-Plan, stehen jedem Projekt / jeder Nachnutzung nach wie vor im Weg. Dass das Grundstück parallel auch zum Verkauf angeboten wird, schafft wenig Vertrauen. Letztendlich muss der Ortsrat entscheiden, wie die Fläche zukünftig genutzt werden soll. Dieser hat sich selbst ein Zeitfenster von vier Wochen gesetzt.
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