Sitzung des Ortsrates trotz Lockdown
Corona-Pandemie? Lockdown? Beides scheint in den Köpfen der SPD/CDU-Mehrheitsgruppe noch nicht angekommen zu sein. Trotz des Lockdowns hat kurzfristig eine Sitzung des Westerbecker Ortsrates stattgefunden. Spätestens bei der Veranstaltungsplanung wurde noch einmal deutlich, warum die eingangs gestellten Fragen berechtigt sind.
Gleich zu Beginn der kurzen Sitzung stellte daher das Westerbecker-Ortsratsmitglied Andreas Kautzsch (B.I.G.) einen Antrag, die Sitzung zu vertagen, weil:
- in Deutschland bundesweit ein Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie vereinbart wurde, die Politik ein Vorbild sein muss und zudem
- die Tagesordnung nur Punkte enthält, deren Entscheidung nicht zwingend in diesem Jahr bzw. während eines Lockdowns getroffen werden müssen.
- kein Vertreter des Bürgermeisters an der Sitzung teilgenommen hat. Der Gemeinderat hat sich in der letzten Ratssitzung für den Fortbestand der Ortsräte entschieden. Daher sollte seitens der Verwaltung auch der Gemeindebürgermeister oder ein Stellvertreter anwesend sein, der fachlich zu den Themen Auskunft geben kann. So findet eher eine weitere Abwertung der Ortsräte statt.
- bereits zum zweiten Mal hintereinander unsere B.I.G.-Fraktion von der Sitzung erfährt, wenn die Frist zur Antragstellung abgelaufen ist. Scheinbar ein neues Spiel der Mehrheitsgruppe, um B.I.G.-Anträge zu verhindern.
- wie schon üblich keine Abstimmung über Inhalte der Sitzung erfolgt ist.
Dem Antrag wurde natürlich nicht entsprochen.
Kein neuer Zigarettenautomat
Inhaltlich hat der Ortsrat dann die Tagesordnung schnell abgearbeitet und einstimmig entschieden, in der Ortschaft keinen weiteren Zigaretten aufzustellen. In unserer nicht repräsentativen Umfrage mit rund 500 Teilnehmern hat sich knapp eine Mehrheit ebenfalls dagegen ausgesprochen. Entsprechend unserem Antrag, eine Grundsatzentscheidung gegen Verkaufsautomaten auf öffentlichem Grund zu treffen, wollte sich der Ortsrat nicht anschließen.
Auf Initiative der örtlichen "Landfrauen" sollen zwei Bäume und ein Strauch gepflanzt werden. Der Ortsrat hat einstimmig seine grundsätzliche Zustimmung erteilt, will aber den Standort und die Pflege im Detail abstimmen.
Trotz der Corona-Pandemie möchte die SPD/CDU-Mehrheit des Ortsrates im Juni 2021 wieder einen Dorf-Flohmarkt für den August 2021 zusammen mit dem "Senioren- und Pflegezentrum Eichenhof" planen. Garantiert hat die Pflegeeinrichtung auch im Jahr 2021 andere "Sorgen", sprich Prioritäten in der Corona-Pandemie, als sich an einem Dorfflohmarkt zu beteiligen. Ferner gibt es andere wichtigere Thema in der Ortschaft, als einen Flohmarkt zu organisieren.
Symbolbild von Bob McEvoy auf Pixabay