Stüde: Ortsrat für die Verlängerung der Sperre
Nach rund 11 Monaten Abstand zur vorangegangenen Sitzung kam der Stüder Ortsrat am 06. September 2021 zu seiner letzten Sitzung in der noch laufenden Wahlperiode zusammen. Die Sitzung fand in einem Zelt auf dem Festplatz statt, weil sich der Anbau bzw. die Erweiterung des Stüder Bürgerhauses noch im Rohbau befindet.
Knappe Mehrheit für Verlängerung
Wichtigster Tagesordnungspunkt war dann die Verlängerung der Veränderungssperre im Zusammenhang mit der Änderung des Bebauungsplanes (B-Plan) am Bernsteinsee. Mit zwei Ja-Stimmen von Andre Bischoff und Wolfgang Freier (beide CDU) und einer Nein-Stimme von Thomas Klopsch (SPD) stimmte der Ortsrat als erstes Gremium für die Verlängerung der Sperre um ein Jahr. Als nächstes wird die Sperre im Bau- und Umweltausschuss, im Verwaltungsausschuss und im Gemeinderat beraten. Das Abstimmungsverhalten von Klopsch spiegelt aber eher private Interessen wieder, als das Meinungsbild der SPD-Fraktion. Die Gremien des Gemeinderates sind zwar nicht an die Entscheidung des Ortsrates gebunden, jedoch dürfte die SPD/CDU-Mehrheitsgruppe im Gemeinderat mit großer Mehrheit für die Verlängerung stimmen.
In der Einwohnerfragestunde tat sich dann der scheidende Bürgermeister Volker Arms (SPD) extrem schwer, Fragen der Zuhörer konkret zu beantworten. Er verwies auf das noch bis zum 01. Oktober 2021 laufende Beteiligungsverfahren. Besonders verwerflich war dann allerdings die Argumentation des Bürgermeisters, warum Teile des Wochenendhausgebietes zum Vorteil der Betreibergesellschaft in ein Ferienhausgebiet umgewandelt werden sollen, um die zurzeit illegale gewerbliche Vermietung zu legalisieren. Für den Investor freundlichen Bürgermeister war das Hauptargument, das ebenfalls in einem dieser Bereiche befindliche Gelände des "Hauses am Bernsteinsee", auf dem krebskranke Kinder Erholungsfreizeiten verbringen. Krebskranke Kinder zum Wohl des Investors in der Vordergrund zu stellen, ist eines Bürgermeisters der Gemeinde unwürdig.
Betreiber schafft Fakten
Geht es nach der neuen Folienbeklebung an der Info-Tafel der Betreibergesellschaft (siehe Beitragsbild), wurde der neue B-Plan schon genehmigt. Alle Ferienhäuser der Betreibergesellschaft sind dort selbstbewusst ausgewiesen und gelb gekennzeichnet. Der Investor scheint sich also sicher zu sein, dass die zurzeit illegale gewerbliche Vermietung legalisiert wird.
Von Interesse sollte auch die Bezeichnung des Wochenendhausgebietes als Wohngebiet sein. Es gibt den Bürgern unserer Gemeinde recht, die sich von Versprechungen und Werbeaussagen des Investors, dessen Bauträgern und weiteren Verkäufern /Maklern getäuscht fühlen.
Friedhof soll umgestaltet werden
Das auch noch die Sanierung und Umgestaltung des Stüder Friedhofes für rund 300.000 € beraten und einstimmig beschlossen wurde, geriet zur Nebensache. Ein entsprechender Förderantrag soll im Rahmen der Dorferneuerung gestellt werden. Die Umsetzung soll nur dann erfolgen, wenn die Förderung genehmigt wird.
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