B-Plan Triangel: Rat überstimmt Ortsrat und Ausschuss
Welche Rückschlüsse zieht der Gemeinderat aus dem Desaster der Kinderbetreuung und aus der nicht durchdachten Aufstellung von Bebauungsplänen (B-Plan) beispielwiese am Bernsteinsee, in Dannenbüttel und in Grußendorf? Keine! Gar Keine! In einer denkwürdigen Sitzung des Gemeinderates wurde der B-Plan für das neue Baugebiet "Zum Holzplatz" in Triangel mehrheitlich (16 Ja-Stimmen / 8 Nein-Stimmen) angenommen. Aber nicht so ganz! Trotz des damit auch beschlossenen Standortes für die neue Kindertagestätte, soll diese ggf. paradoxerweise dort doch nicht entstehen.
Dies wurde nur möglich, weil die CDU-Fraktion im Gemeinderat, bis auf Siegfried Wehmeier, ihren Mitgliedern im Triangeler Ortsrat um Ortsbürgermeisterin Andrea Kiel in den Rücken gefallen ist. Selbst im Bauausschuss wurde noch eine andere Position vertreten. Nur die B.I.G.-Fraktion stand noch geschlossen hinter dem Triangeler Ortsrat und Bauausschuss, ein durchdachtes und nachhaltiges Konzept umzusetzen. Die Arbeit in den Ortsräten und Fachausschüssen ist so ein sinnloser Zeitvertreib.
Gute Gründe für Änderungen
Zunächst begründete Annette Merz für die CDU-Fraktion in Vertretung für Ortsbürgermeisterin Andrea Kiel (CDU), warum der Standort für die neue Kindertagesstätte ungeeignet und nicht zukunftsfähig ist, weil der Bedarf nicht abgedeckt werden kann. Viel besser sei es den Neubau im Bereich der bestehenden Kindertagesstätte umzusetzen.
Unser Triangeler Ortsrats- und Gemeinderatsmitglied Peter Weber stellte die vorgeschlagenen Änderungen zum B-Plan dar. Durch diese sollte ein generationsübergreifendes Baugebiet entstehen, in dem vorrangig sozialer und umweltbewusster Wohnungsbau ermöglicht werden. Beispielsweise sollte die Pflicht zur Errichtung von Photovoltaikanlagen auf mindestens 50 Prozent der nutzbaren Dachflächen vorgeschrieben werden. Auf einer Teilfläche sollten öffentlich geförderte Wohnungen mit einem Mietpreis deutlich unter 10 Euro/m² ermöglicht werden. Auch echtes "Betreutes Wohnen" sollte eingeplant werden. Alle Planungsaktivitäten sollen in enger Abstimmung mit dem Triangeler Ortsrat erfolgen.
Zusätzliche Kosten von 40.000 Euro und zeitliche Verzögerungen sind dafür hinnehmbar.
Fehlende Bereitschaft für Veränderungen
Der Fraktionsvorsitzende der B.I.G.-Fraktion, Andreas Kautzsch, machte am Beispiel der neuen Kita-Dannenbüttel deutlich, die bereits seit dem Tag der Eröffnung zu klein ist, wie sehr ein durchdachtes Konzept von Nöten ist. Der jetzt beschlossene B-Plan stammt noch aus der Feder des alten Triangeler SPD-Ortsrates, der sich weder zum Standort der Kindertagesstätte noch zur Ausgestaltung des B-Planes Gedanken gemacht hat. Der neue Ortsrat hat sich in den ersten drei Monaten seiner Amtszeit intensiver mit dem B-Plan beschäftigt, als der alte Ortsrat in den letzten drei bis vier Jahren.
In den zum Teil wirren Begründungen aus der SPD- und Grünen Fraktion, warum der B-Plan durchgedrückt werden, war deutlich zu erkennen, dass keine Bereitschaft für ein "Lessons Learned" und keine Bereitschaft für Veränderungen besteht. Der Neubau der Kindertagesstätte in Triangel wird wieder nach kurzer Zeit zu klein sein und ein weiteres Wohnbau-Beton-Ghetto mit einer Flächenversiegelung von bis zu 90 Prozent entstehen.
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