Sonntag, 28. Apr. 24
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Was sind die Gründe für eine Betei­li­gung am Aktionstag

Heute am Mon­tag, den 8. Januar 2024 betei­ligte ich mich am Akti­ons­tag an den fried­li­chen und geord­ne­ten Pro­tes­ten gegen die Bun­des­re­gie­rung in der Gif­hor­ner Innenstadt. 

In den letz­ten Tagen bin ich oft gefragt wor­den, warum ich mich als Kom­mu­nal­po­li­ti­ker betei­lige und was Bun­des­po­li­tik mit Kom­mu­nal­po­li­tik zu tun hat. Als Pri­vat­per­son, Ver­mie­ter und Kom­mu­nal­po­li­ti­ker muss ich gegen das Agie­ren der Bun­des­re­gie­rung auf­ste­hen und Flagge zei­gen. Mit den Land­wir­ten, die im trä­gen Deutsch­land auf­ge­stan­den sind, habe ich spür­bar eine glei­che Ziel­set­zung, aber mit doch unter­schied­li­chen Inter­es­sen und Schwer­punk­ten. Einer muss anfan­gen, und das waren nun mal die gut orga­ni­sier­ten Land­wirte. Am Akti­ons­tag betei­lig­ten sich nicht nur Land­wirte, son­dern Bür­ger aus allen Bereichen. 

Unsere Wirt­schaft ist nach zwei Jah­ren Ampel am Boden, Infla­tion und Energie hoch­ge­trie­ben. Die Ampel zeigt mit allem hin und her, dass sie es nicht kön­nen. Ins­be­son­dere die Ener­gie­po­li­tik und das „Hei­zungs­ge­setz“ ste­hen bei mir in der Kri­tik. Fos­sile Hei­zun­gen wer­den ver­bo­ten, wodurch ältere Bestands­im­mo­bi­lien kräf­tig an Wert ver­lie­ren - Alter­na­ti­ven, wie das Nah­wär­me­netz in Neu­dorf-Pla­ten­dorf, ver­sin­ken im För­der­chaos. Ver­läss­li­che und plan­bare Poli­tik nicht mit der "Ampel".

Strom und Kraft­stoffe wer­den noch teu­rer, Gas und Restau­rant­be­such wer­den wie­der teu­rer und die Lebens­mit­tel­preise stei­gen wei­ter kräf­tig. Höhere Ener­gie­preise und die Erhö­hung sowie Aus­wei­tung der LKW Maut haben Aus­wir­kun­gen auf alle Güter und Dienst­leis­tun­gen. Die Real­löhne sind seit 2020 kräf­tig gesun­ken und unser Geld, Erspar­tes und die Rück­la­gen für die Rente wer­den durch die Infla­tion ent­wer­tet. Der stän­dige und völ­lig beden­ken­lose Griff der Bun­des-Ampel in unser Porte­mon­naie muss been­det werden. 

Ins­be­son­dere als Kom­mu­nal­po­li­ti­ker muss ich gegen die Bun­des-Ampel auf­ste­hen. Eigent­lich müsste dies jeder Kom­mu­nal­po­li­ti­ker tun, aber viele haben nicht den Mut dazu. Ent­schei­dun­gen der Bun­des-Ampel haben auch direkt oder indi­rekt Aus­wir­kun­gen auf die finan­zi­elle Situa­tion der Kom­mu­nen. Im Land­kreis Gif­horn und in der Gemeinde Sas­sen­burg wer­den die meis­ten Gebäude wie Kitas, Schu­len, Dorf­ge­mein­schafts­häu­ser, Sport­hal­len etc. mit Gas beheizt. Die hohen Ener­gie­preise belas­ten somit auch die Kom­mu­nen, wie glei­cher­ma­ßen die Wirt­schaft und die pri­va­ten Haus­halte.

Auf Ent­schei­dung der Bun­des­re­gie­rung soll die Ganztagsbetreuung/Ganztagsschule ein­ge­führt wer­den. Wir in der Gemeinde Sas­sen­burg bekom­men nur eine För­de­rung von 41 Euro pro Ein­woh­ner für drei Grund­schu­len. Ein Witz im Ver­hält­nis zu den anfal­len­den Bau­kos­ten. Wie kann ein Land mit einer der höchs­ten Abga­ben­be­las­tun­gen kein aus­rei­chen­des Geld für die Kin­der­be­treu­ung und Schu­len haben? 

Auch die Flücht­lings­krise belas­tet den Land­kreis und die Gemein­den mit sehr hohen Kos­ten. Diese The­ma­tik ist nach wie vor ein ver­bo­te­nes Thema, über das man nicht wirk­lich etwas sagen darf. Neben der desas­trö­sen Wirt­schafts-, Ener­gie- und Steu­er­po­li­tik hat die SPD geführte Bun­des­re­gie­rung schon gar nicht die Flücht­lings­krise im Griff. Der Staat hat völ­lig die Kon­trolle ver­lo­ren! Allein schon bei dem Ruf nach Kon­trolle und Ein­hal­tung der gesetz­li­chen Rege­lun­gen besteht sofort das Risiko, dass man selbst als akti­ver Flücht­lings­hel­fer trotz der für jeder­mann sicht­ba­ren Pro­bleme in die rechte Ecke gestellt wird. 

Weil fast alle Kom­mu­nen als letz­tes Glied in der Kette finan­zi­elle Pro­bleme haben, wer­den die Men­schen bei­spiels­weise in der Stadt Gif­horn und in der Gemeinde Sas­sen­burg mit Zustim­mung von CDU und SPD durch eine höhere Grund­steuer und deut­li­che höhere Kita-Gebüh­ren zusätz­lich belas­tet wer­den. Die Grund­le­bens­hal­tungs­kos­ten stei­gen immer wei­ter und woh­nen wird auch immer teu­rer - für alle! Es bleibt immer weni­ger Geld zur freien Verfügung. 

Andreas Kau­t­zsch

Bild­nach­weis © B.I.G.-Sassenburg

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