Gemeinderat: Schauspiel um die Tagesordnung
Die letzte Sitzung des Gemeinderates begann kurios, denn die Abstimmung über die Tagesordnung dauerte länger, als die Beratung der danach verbliebenen Tagesordnungspunkte. Wie bereits durch die Vorgehensweise im Verwaltungsausschuss vermutet, verweigert sich die SPD/CDU-Mehrheitsgruppe einen Großteil der B.I.G.-Anträge zu beraten. Auch wenn die Anträge zur Absetzung durch die SPD-Fraktionsvorsitzende gestellt wurden, ist die treibende Kraft dahinter Gemeindebürgermeister Arms.
Zunächst hatte zwar der Fraktionsvorsitzende der CDU angekündigt, dass die Fraktion die Absetzung nicht mittragen würde, aber letztendlich hat doch die Mehrheit der CDU-Fraktion brav mit der SPD-Fraktion und dem Gemeindebürgermeister gestimmt.
Fast 70 Anträge gestellt
In der laufenden Wahlperiode hat unsere Fraktion schon fast 70 schriftliche Anträge formuliert und zur Beratung eingereicht. Auch die Absetzung von Anträgen wird uns nicht davon abhalten, neue Anträge einzureichen. So nutzen wir die Ratssitzung, um gleich einen neuen Antrag anzukündigen.
Unsere Wählergemeinschaft ist und bleibt der Ideenmotor der Gemeinde Sassenburg. Die Mehrheitsgruppe ist und bleibt hingegen eine Nullnummer! In der Gemeinde Sassenburg werden Ideengeber und Macher benötigt - keine Blockierer - begrenzt im Handeln und Denken!
Um welche B.I.G.-Anträge ging es:
- Der Antrag zur Befreiung der Anlieger an Kreis-, Landes- und Bundesstraßen von der Reinigungspflicht wurde abgesetzt, weil von der SPD/CDU-Mehrheitsgruppe nicht die Gefahr gesehen wird, welcher die Anlieger ausgesetzt sind.
- Unser Antrag zur Beschaffung eines mobilen Skateparks wurde abgesetzt und an den Familien-, Kultur- und Sportausschuss verwiesen. Eine vollkommen unnötige Extrarunde, die nur Zeit kostet. Alle Mitglieder des Ausschusses sind zugleich auch Mitglieder des Gemeinderates. Der Skatepark wird aufgrund dieser Entscheidung nicht, wie von uns ursprünglich angedacht, in den nächsten Sommerferien zur Verfügung stehen.
- Erneut abgesetzt wurde unser Antrag zur Videoübertragung. Der überarbeitete Antrag enthielt neue Informationen und Kostenberechnungen. Dieses Beispiel zeigt deutlich, dass es in den Beratungen nicht um Inhalte, sondern um Prinzipien geht. Die Mehrheitsgruppe und der Gemeindebürgermeister haben vielmehr Angst davor, dass ihr politisches agieren in die Öffentlichkeit gerät.
- Trotz Flaute im Gewerbegebiet wurde unser Antrag abgesetzt für die Erweiterung des Gewerbegebietes Rohrwiesen ein Nutzungs- und Vermarktungskonzept zu erstellen.
- Für den anstehenden Radwegeausbau wollten wir die Qualität der Fahrbahn festlegen. Unser Ziel war es, die Radwege so herzustellen, dass diese langfristig gut mit dem Fahrrad befahrbar sind. Durch die Absetzung unseres Antrages wird jetzt kein Standard festgelegt.
- In der Gemeinde Sassenburg wird es keine Richtlinie geben, wie die Arbeitsgruppen besetzt werden und wie diese arbeiten. Bisher gehört ein Protokoll der Sitzung nicht zum Standard.
- Keine Stellungnahme wird die Gemeinde Sassenburg zum Windpark in der Nachbargemeinde Barwedel abgeben. Trotz unvollständiger Unterlagen sieht die Mehrheitsgruppe keinen Bedarf aktiv zu werden.
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