Gemeinderat: Sperre verlängert
Die letzte Sitzung des Gemeinderates in der noch bis Ende Oktober laufenden Wahlperiode hatte noch einmal richtungsweisende Themen auf der Tagesordnung. Ein Thema davon war die Verlängerung der Veränderungssperre für das Gelände des Bernsteinsee um ein Jahr.
Diese wurde nach kurzer Diskussion dann auch mehrheitlich bei sieben Gegenstimmen, vier davon geschlossen aus der B.I.G.-Fraktion, beschlossen. Bis zu einem weiteren Jahr kann auf dem Gelände so gut wie keine "neue" Bautätigkeit stattfinden. Ausgenommen sind davon selbstverständlich Bauvorhaben, welche vor der Sperre genehmigt wurden.
Weiterhin unklar bleibt die Zielsetzung der Änderung des Bebauungsplanes und damit auch der jetzt verlängerten Veränderungssperre. Nach dem Entwurf ist nur der Investor der Gewinner, der vermutlich noch nicht einmal Steuern in unserer Gemeinde bezahlt.
Millionen für den Investor
Direkt im nächsten Tagesordnungspunkt hat dann die SPD/CDU-Mehrheitsgruppe den neuen Bebauungsplan (B-Plan) für die Grußendorfer Ortsmitte zu Gunsten des gleichen Investors beschlossen. Dieser bekommt als "Dankeschön" für die am Bernsteinsee verursachte Problematik mehrere Millionen Gewinn zusätzlich beschert.
Alle Warnungen, die Festsetzungen der Bebauungspläne auf Erfahrungsbasis der Erschließung der letzten Baugebiete präziser und etwas enger zu fassen, wurden ignoriert. Beispielsweise wurde das Baugebiet in Dannenbüttel zur Gewinnmaximierung des Investors völlig anders aufgeteilt und bebaut. Es ist zu erwarten, dass auch wieder in Grußendorf eine nicht ausreichende Anzahl von Parkplätzen geschaffen werden muss, weil die Begrifflichkeit "Seniorenwohnung" nicht ausreichend definiert wurde.
Nur sieben Ratsmitglieder, inklusive des scheidenden Grußendorfer Ortsbürgermeisters Peter Schillberg, plädierte dafür, den B-Plan noch einmal durch den neuen Grußendorfer Ortsrat beraten zu lassen.
Druckmittel war wieder der Bau der Arztpraxis auf einer kleineren Fläche an der Lindenstraße. Der Bauherr scheint die Gemeinde bereits zum zweiten Mal mit seinem Weggang so unter Druck zu setzen, dass man schon getrost von Erpressung sprechen kann.
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