Soll die Schmerzgrenze ausgetestet werden?
Wo liegt die Schmerzgrenze der Bürger? Nur unserer Beharrlichkeit ist es zu verdanken, dass jetzt ein Notbypass mit Baustellenampel für 6 Wochen während der Sperrung der Kreuzung in der Westerbecker Ortsmitte errichtet wird, der den Bürgern einen riesigen Umweg über Grußendorf, Bokensdorf, Weyhausen, Osloß und Dannenbüttel erspart. Ohne den von uns aufgebauten Druck, hätte es diese Lösung sicher nicht gegeben.
Denn politisch war die Errichtung einer Behelfsstraße bis zuletzt kein Selbstläufer. Statt einem aktivem Interesse an einer Lösungsfindung war "die Leute sollen sich nicht so anstellen" zu hören und die Interessen der Bürger wurden in den Hintergrund gestellt. Dabei haben sich erneut die Abgründe der Sassenburger Politik offenbart, was eine tiefgehende Nachforschung durch Bürgermeister Koslowski nach sich ziehen wird und möglicherweise sogar strafrechtliche Relevanz hat. Mehr dazu demnächst. Im Mai 2023 hat der Westerbecker Ortsrat mit den Stimmen von SPD/WirSA und CDU grundsätzlich keinen Bedarf gesehen. Vorschläge oder Ideen sind von den Gruppierungen gar nicht gekommen.
Wir haben frühzeitig mit unserem Antrag dafür gesorgt, dass die entscheidende Sitzung des Verwaltungsausschusses (VA) vom 20. Juni auf den 06. Juni 2024 vorgezogen wurde. Ohne das Vorziehen wäre die politische Entscheidung für eine Umsetzung bis zum 24. Juni 2024, dem Tag, am dem die Kreuzung in der Ortsmitte gesperrt wird, viel zu spät gekommen und hätte dadurch automatisch Fakten geschaffen. Dafür braucht es umfassende Kenntnisse der Kommunalverfassung, die längst nicht alle haben. Besonders die nicht, die nur scharf darauf sind, möglichst viele Funktionen auf Ihre Visitenkarte drucken zu können.
Es ist nicht die Aufgabe von uns ehrenamtlichen Kommunalpolitikern, mit Straßenbaubehörde, Landkreis Gifhorn und dem Auftragnehmer zu verhandeln und eine Lösung im Detail zu entwickeln. Wir haben uns als einzige politische Gruppierung mit realisierbaren Lösungsvorschlägen beteiligt und trotzdem viel Gegenwind verspürt. Vielmehr wäre es die Aufgabe der Sassenburger Gemeindeverwaltung mit Bürgermeister Koslowski gewesen, in der Bürger-Info am 27. Mai 2024 eine Lösung zu präsentieren. Dies hat man aber, schlecht vorbereitet, versäumt, obwohl man mehr als 3 Jahre Zeit dafür hatte. Alles wäre gut gewesen, aber auch Bürgermeister Koslowski war unentschlossen. Im Gegenteil wollte man den Bürgern die langen Umwege als Lösung "verkaufen".
Man wird daher das Gefühl nicht los, dass die Schmerzgrenze der Bürger ausgelotet werden sollte. Diese Schmerzgrenze der Bürger war bei den ursprünglich angedachten langen Umleitungsstrecken eindeutig überschritten. Der Aufschrei war sehr laut und kräftig. Exakt 1.117 Bürger aus der Sassenburg haben mit ihrer Unterschrift unsere Forderung zur Errichtung einer Behelfsstraße unterstützt. In der Zahl sind 78 Teilnehmer nicht enthalten, die sich online beteiligt, aber keinen Identitätsnachweis hochgeladen hatten.
Bewusst wurde in der Unterschriften-Aktion auf die Nennung einer bestimmten Route verzichtet. Für uns stand immer das Ergebnis im Vordergrund, und nie, dass zwingend exakt ein bestimmter Lösungsvorschlag umgesetzt wird. Ergebnisse gibt es nur dann, wenn alle aktiv an einer Lösungsfindung mitziehen. Diese Bereitschaft fehlt leider grundsätzlich zu oft, besonders, wenn es um die Beratung von B.I.G.-Anträgen geht.
Andreas Kautzsch
Bildnachweis © B.I.G.-Sassenburg